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Der lange Umweg zur Macht
Die Geschichte der Grünen in Salzburg bis 2013
von Robert Kriechbaumer und Michael MairDer in westlichen Industriegesellschaften sich vollziehende Wertewandel bewirkte nicht nur eine Konjunktur postmaterialistischer Werte, sondern auch eine Änderung des politischen Partizipationsverhaltens von einem Eliten-gelenkten zu einem Eliten-herausfordernden, wie die in den siebziger Jahren sich auf breiter Basis formierenden Bürgerinitiativen illustrieren. Dabei kam der Politisierung des Umweltthemas eine zentrale Rolle zu, da die Krise der Ökologie nicht nur als eine reine Störung der Umwelt, sondern eine Krise des politischen Systems interpretiert wurde, die eine andere Politik erforderlich mache. In dieser Entwicklung verdienen die Bürgerinitiativen in der Stadt Salzburg besondere Aufmerksamkeit, da sie sich 1977 zur Wahlplattform „Bürgerliste“ zusammenschlossen, in den Gemeinderat einzogen und 1982 in den Stadtsenat. Auf Landesebene erfolgten diese Erfolge mit zeitlicher Verzögerung: mit dem erstmaligen Einzug in den Landtag 1989 und der Regierungsbeteiligung an einer in Österreich erstmaligen Dreierkoalition 2013.