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An kriminalistischen Themen und Fallstudien interessierte Hörer, die sich für Täterprofile, Fahndungsmethoden, Gerichtsakten, kriminalpsychologische Hintergründe und die Arbeit der Kriminalpolizei interessieren.
Phänomen Serienmörder / Blaubeer-Mariechen
Authentische Fallanalysen und Original Interviews
von Stephan HarbortSie wirkt wie das nette, rundliche „Muttchen“ von nebenan, das keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Ihre Kinder werden später über sie sagen: „Mutter war für uns die beste Mutter der Welt. Für uns Kinder tat sie alles. Sie war wie eine Glucke.“ Aber Maria Horn hat auch eine andere, eine dunkle Seite. Wenn ihr etwas nicht passt, dann sagt sie Sätze wie diesen: „Wenn du nicht gefügig bist, ergeht es dir wie meinem Mann!“ Der ist kürzlich „plötzlich und unerwartet“ gestorben. Nur ihre Schwiegertochter nimmt die 67-Jährige ernst, ahnt etwas Furchterregendes. Sie geht zum Anwalt und spricht von einem grauenvollen Verdacht: „Da waren noch andere Männer, die plötzlich und unerwartet gestorben sind.“ Der Anwalt informiert die Ermittlungsbehörden. Die Kripo ist zunächst skeptisch, beginnt aber dennoch mit vorsichtigen Nachforschungen – und hat bald Erfolg. Am 25. Juli 1983 sitzt Maria Horn im Polizeipräsidium Mönchengladbach. Was die sechsfache Mutter aus dem betulichen Kempen am Niederrhein den Ermittlern dann nach anfänglichem Leugnen beichtet, schockiert selbst hartgesottene Kriminalisten