Das nationale System der politischen Ökonomie | Friedrich Liest | ISBN 9783946355007

Das nationale System der politischen Ökonomie

Friedrich Liest

aus dem Deutschen übersetzt von Azemine Istogu
Buchcover Das nationale System der politischen Ökonomie  | EAN 9783946355007 | ISBN 3-946355-00-5 | ISBN 978-3-946355-00-7
Dieses Werk richtet sich an Leser, die sich für Wirtschaft / Volkswirtschaft und deren politische Systeme interessieren.
Friedrich List widersprach Teilbereiche der Lehre von Adam Smith und betonte, dass Marktgesetze anders als mathematische Gesetze nicht zeitlose Universalgebote sind, dass diese dynamischen Entwicklungen ausgesetzt sind und deshalb individuell angepasst werden müssen. Freier Handel bedürfe Partner auf Augenhöhe, bei ungleichen Wirtschaftspartnern wird schnell aus der Handelsmacht des Stärkeren eine Fremddiktatur beim Schwächeren. Auch argumentierte List, nur ein starker Staat kann Gesetze und Regeln schaffen, um einen Nährboden für Erfindungs- und Unternehmergeist zu zeugen. Nur durch bürgerliche Freiheit, durch öffentliche Institutionen und Gesetze, durch die Staatsadministrationen und durch lenkende Politik kann der Einzelne für sich und letztendlich für die Gesellschaft erfolgreich sein. Zahlreiche Begriffe, historische Ereignisse oder Persönlichkeiten sind mit Hyperlinks hinterlegt und

Das nationale System der politischen Ökonomie

Friedrich Liest

aus dem Deutschen übersetzt von Azemine Istogu
Dieses Werk ist ein Gegenentwurf zum neoliberalen Wirtschaftssystem von Adam Smith und der österreichischen Schule der Nationalökonomie von Hayek. F. List führt die Geschichte der Wirtschaftsmächte auf, beschreib Aufstieg und Fall von nationalen Ökonomien vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Beispielsweise erfährt der Leser, dass es bereits im Mittelalter Produktionsstätten mit insgesamt 13.000 Arbeitnehmern gab. Auch wiederlegt er die These der unsichtbaren Hand von Adam Smith. Laut List funktioniert Freihandel nur mit ökonomisch gleich starken Partnern, alles andere führt zu einem Ungleichgewicht und damit zur Versklavung des Schwächeren. Obwohl die soziale Marktwirtschaft auf seinen Thesen aufbaut, wird seine Nationalökonomie im Westen ignoriert. Im Gegensatz zu Deutschland, obwohl er der bedeutendste deutsche Ökonom ist, erfreut er sich in Asien größter Beliebtheit. Nebenbei bemerkt bezeichnete Karl Marx Friedrich List als „Vulgärökonom“ und testierte ihm „Herr List hält die vollendete bürgerlische Gesellschaft für das anzustrebende Ideal“
Das Deutschland vor 170 Jahren war ein bunter Flickenteppich von Kleinstaaten, beherrscht von unfähigen Regenten, die weder den Willen noch die Fähigkeit besaßen, die ökonomische Rückständigkeit in ihrem Land zu bekämpfen. Der Blick der Ökonomieprofessoren an den deutschen Fakultäten richtete sich deshalb Richtung England und der Lehre eines Adam Smith. Die Wirtschaft des zu der Zeit industriell fortschrittlichsten Land boomte und es entstand eine neue Kaste, die Finanzbarone. Die Wirtschaft besitzt die wahre elementare Bedeutung, nicht der Staat, lautete die Botschaft von der Insel an das Festland. Es gibt keine Gesellschaft, nur Individuen, denen alle Freiheiten des privaten Gelderwerbs eingeräumt werden müssen. Freihandel stärkt die Wirtschaft und letztendlich den Staat. Nicht der Staat entscheidet über das Wachstum der Wirtschaft, die Wirtschaft entscheidet über das Wachstum des Staates.
Angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage ist dieses Werk aktueller denn je. Angela Merkel ist eine Verfechterin des Neoliberalismus der österreichischen Schule von Hayek, der wiederrum die These der unsichtbaren Hand des Marktes von Adam aufgegriffen und weiter ausgeschmückt hat. Es wird uns im Allgemeinen suggeriert wird hätten die Wahl zwischen dem Kapitalismus und dem Kommunismus; eine Alternative dazu gibt es nicht. Wer aber genauer Hinsieht wird erkennen, dass diese Suggestion nicht stimmen kann. Als Beispiel führe ich hier die Strafzölle der Europäischen Union an. Die EU verhängt bei Importen von Autos aus den USA 20%, auf Rindfleisch 67,9%, auf verschiedene andere Lebensmittel 25,8% Zoll u. s. w. Im Jahr verdient die EU 2,285 Milliarden US-Dollar an Zollzahlungen aus den USA. Oder die Subventionen der EU an die Bauern. Eine „Freie Marktwirtschaft“ und Zölle oder Subventionen, die die einheimische Wirtschaft schützen sollen, passt irgendwie nicht! Ergo es gibt keine freie Marktwirtschaft, also wieso diese Irreführung?