Im Treibsand der Verzweiflung von Marit Haußmann | Die Gefühlswelt einer Mutter nach dem Absturz der Tochter | ISBN 9783847618737

Im Treibsand der Verzweiflung

Die Gefühlswelt einer Mutter nach dem Absturz der Tochter

von Marit Haußmann
Buchcover Im Treibsand der Verzweiflung | Marit Haußmann | EAN 9783847618737 | ISBN 3-8476-1873-3 | ISBN 978-3-8476-1873-7
Leseprobe

Im Treibsand der Verzweiflung

Die Gefühlswelt einer Mutter nach dem Absturz der Tochter

von Marit Haußmann
Eva ist verheiratet und Mutter von drei Töchtern. Ihre heile Welt zerbricht an jenem Abend, an dem ihre älteste Tochter plötzlich verschwindet. Als sich bei ihrer Rückkehr herausstellt, dass sie schon lange ihr psychisches Leid überspielt, verliert Eva den Boden unter den Füßen. Der lange Weg zurück zu ihrem Leben und dem ihrer Tochter ist ein oft kraftloser Kampf. Die allgegenwärtige schwere Atmosphäre lähmt zuerst. Doch auch Aktivität bringt Eva nicht sofort die richtige Hilfe. Mit einer psychischen Krankheit ist es nicht wie mit einem Beinbruch, muss sie erleben. Die Hilfe muss gefunden und erstritten werden. Wegbegleiter werden die Kontakte zu unterschiedlichsten Einrichtungen wie Entzugsklinik, Jugendamt und Kinder und Jugendpsychiatrie. Lieder von Johnny Cash tragen sie durch diese Zeit. Genauso werden aber auch der tägliche Wahnsinn und die Selbstzweifel ständige Gegenüber.   Das tiefe Tal zu durchschreiten, lange ohne Hoffnung auf Veränderung, wird Alltag. Die Geschwister leiden mit, alle geraten in eine nicht sichtbare Isolation. Die Suche nach einer Diagnose bleibt vergeblich. Die Familie lebt ein Leben, das von außen nicht einzuordnen ist. Evas Gefühle werden authentisch geschildert während sie einen scheinbar aussichtslosen Kampf kämpft. Es verändert sie alle tiefgreifend. Werte verschieben sich, Belangloses kann sie nicht mehr angreifen und am Ende steht nicht nur die tiefe Rührung, dass die Tochter ihr Leben wieder aufnimmt, sondern auch der Genuß über den wiedergewonnenen Kontakt zu ihr.
Leseprobe:
„Dafür schafft sie es inzwischen wieder, mit Julia ab und zu zum Spielplatz zu gehen. Dort betrachtet sie dann das Leben der anderen wie einen vor ihr ablaufenden Film. Die Gesprächsfetzen, die an ihr Ohr dringen, die Bilder von lachenden oder hinfallenden Kleinkindern haben nichts mit ihrer Welt zu tun. Trifft sie auf Bekannte, lächelt sie schematisch und hält das belanglose Gespräch nur so lange aufrecht, wie unbedingt nötig. Sie würde sich gerne erklären. So viel Diffuses gärt in ihr, so viel Leid liegt brach zum Teilen.“
Aus dem Vorwort:
Um die Isolation derer zu mildern, die in unbeschreiblichen Lebenssituationen stecken, um die mögliche Gefühlswelt derer zu erklären, die durch sehr tiefe Täler gehen und um eine Stimme für Jene zu sein, denen selbst die Worte und die Zuhörer fehlen, ihre Parallelwelt ansatzweise zu erklären, deshalb ist dieses Buch geschrieben worden. Weil es eben nicht ein paar Einzelne sind, die aus dem Zug des mainstream-Lebens herauskatapultiert worden sind.