neues deutschland: Adom Getachews Buch entfaltet eine anspruchsvolle Vision für eine gegenwärtige politische Theorie der Dekolonisierung. Indem sie die verschiedenen ideologischen Phasen des antikolonialen Kampfes verständlich macht, liefert sie auch einen Schlüssel zur gegenwärtigen Situation.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Getachews Buch bietet […] eine Fülle von Anregungen, um über die Geschichte der Dekolonisierung noch einmal nachzudenken, über deren Illusionen und vertane Chancen, aber auch über die weitsichtigen Entwürfe und Ideen, die in ihr entstanden sind.
DIE ZEIT: [Adom Getachews] scharfsinnige politische Theorie der Dekolonisierung ist wegweisend: Erstmals wird die überragende Bedeutung antikolonialer Aktivisten und ihres Denkens nach 1945 umfassend gewürdigt.
der Freitag: Ein ausgesprochen lehrreiches Buch.
Deutschlandfunk: Es ist hochinteressant, wie Getachew die Kühnheit und die Visionen des postkolonialen Aufbruchs schildert. Noch in den 1970ern kämpften die unabhängigen Staaten um einen realen Ausgleich ihrer ökonomischen Schwäche durch eine Neue Weltwirtschaftsordnung.
Deutschlandfunk: Zu den Vorzügen dieser erhellenden Studie gehört, dass die Autorin nicht allein den Machthunger der Industriestaaten und ihrer Konzerne verantwortlich macht. Sie verweist auch auf hausgemachte Probleme der jungen Nationen … . Wertvoll ist das Buch aber insbesondere, weil es postkoloniale Nationenbildung als emanzipatorisches Projekt versteht, das nur in einer fairen internationalen Ordnung gelingen kann.
Foreign Policy: Ein fesselnder Blick darauf, wie sich das Schwarze internationalistische Denken entwickelt und bis heute die globale Politik geprägt hat.
The New York Review of Books: Ein scharfsinniges und kraftvolles Buch.
Die Welt nach den Imperien
Aufstieg und Niedergang der postkolonialen Selbstbestimmung | Platz 1 der Sachbuchbestenliste von ZEIT/Deutschlandfunk/ZDF
von Adom Getachew, übersetzt von Frank LachmannDie Dekolonisierung hat die internationale Ordnung im 20. Jahrhundert revolutioniert. Doch die Standardnarrative, die das Ende des Kolonialismus als unvermeidlichen Übergang von einer Welt der Imperien zu einer der Nationalstaaten darstellen, verdecken, wie radikal dieser Wandel war. Anhand des politischen Denkens antikolonialer Intellektueller und Staatsmänner wie Nnamdi Azikiwe, W. E. B. Du Bois, George Padmore, Kwame Nkrumah, Eric Williams, Michael Manley und Julius Nyerere zeigt Adom Getachew in ihrem gefeierten Buch, wie enorm die Sprengkraft der dekolonialen Bewegung war, deren Ehrgeiz weit über die Neugestaltung einzelner Länder hinausging.
Vehement stellten die von Rassismuserfahrungen geprägten Protagonisten des » Black Atlantic« die internationale Hierarchie in Frage – mit dem Ziel, eine egalitäre postimperiale Welt zu schaffen. Politische und wirtschaftliche Herrschaftsverhältnisse wollten sie überwinden, ihr Recht auf Selbstbestimmung innerhalb der neu gegründeten Vereinten Nationen sicherstellen, Föderationen in Afrika und der Karibik gründen und eine Neue Weltwirtschaftsordnung entwickeln. Gestützt auf zahlreiche Archivquellen, präsentiert Getachew die fesselnde Geschichte der dekolonialen Bewegung inklusive ihres Scheiterns – und eröffnet eine faszinierende Perspektive auf die Debatten über die heutige Weltordnung.