Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf | Die Geologie der Kalktuffe von Weimar, die Morphologie des Schädels, die altsteinzeitliche Kultur des Ehringsdorfer Menschen. Bearbeitet von Fritz Wiegers, Franz Weidenreich und Erich Schuster. Gustav Fischer Jena, 1928 | ISBN 9783980681155

Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf

Die Geologie der Kalktuffe von Weimar, die Morphologie des Schädels, die altsteinzeitliche Kultur des Ehringsdorfer Menschen. Bearbeitet von Fritz Wiegers, Franz Weidenreich und Erich Schuster. Gustav Fischer Jena, 1928

Buchcover Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf  | EAN 9783980681155 | ISBN 3-9806811-5-7 | ISBN 978-3-9806811-5-5

Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf

Die Geologie der Kalktuffe von Weimar, die Morphologie des Schädels, die altsteinzeitliche Kultur des Ehringsdorfer Menschen. Bearbeitet von Fritz Wiegers, Franz Weidenreich und Erich Schuster. Gustav Fischer Jena, 1928

Auszug

Begleittext zum Nachdruck
Im Jahr 2014 jährt sich zum hundertsten Mal die Auffindung des Unterkiefers eines erwachsenen Individuums im Travertin von Weimar-Ehringsdorf. Dieser erste anthropologisch gut auswertbare Fund zog endgültig das internationale Interesse auf diese Fundstelle. Diese große Forschungsperiode mit weiteren Funden von menschlichen Skelettresten 1916 und 1925 zusammen mit einer großen Zahl von Artefakten, Tierknochen und anderen paläontologischen Zeugnissen fand ihren konsequenten Abschluss in der hier wiedergegebenen Publikation.
Da auch heute noch Travertin in Ehringsdorf abgebaut wird, ging und geht die Erforschung natürlich weiter. Die Schwerpunkte der heutigen wissenschaftlichen Diskussion zu dieser Fundstelle liegen unter anderem in der möglichst genauen quartärstratigraphischen Einordnung und in der evolutionären Entwicklung des frühen Neandertalers. Dazu ist es aber auch immer wieder notwendig, auf die heute nicht mehr vorhandenen geologischen Profile der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts oder andere primäre Quellen zurückzugreifen. Und gerade darin liegt der Wert der Publikation „Der Schädelfund von Weimar-Ehringsdorf“. Sicher sind heute die Schlussfolgerungen der Autoren Franz Weidenreich, Fritz Wiegers und Erich Schuster im Detail anders zu werten, z. B. hinsichtlich der Zeitstellung des Travertins, jedoch tut dies der Gesamtpublikation keinen Abbruch.
Der Beschluss, der auf der Jahrestagung der Anthropologischen Gesellschaft 1925 gefasst wurde, die Erkenntnisse aus allen für diese Fundstelle relevanten Wissenschaftsgebieten, also Geologie, Paläontologie, Anthropologie und Archäologie, zusammen und ineinandergreifend zu publizieren, war für die damalige Zeit wegweisend und ist auch heute noch mustergültig. Diesen Gedanken griff auch der 2012 leider verstorbene Geologe Walter Steiner in seinem nahezu 50-jährigen umfangreichen Wirken zur Erforschung des Travertins von Ehringsdorf immer wieder auf. Ihm sei deshalb dieser Nachdruck gewidmet.
Aufgrund der hervorragenden Aufschlussverhältnisse vor allem im Bereich des archäologischen Freigeländes (Forschungspfeiler) und der intensiven wissenschaftlichen Erforschung gehört der Ehringsdorfer Travertin zu den wichtigsten europäischen Typusprofilen des Eiszeitalters. Er wurde deshalb im Verbund aller Travertine des Ilmtals in die Gruppe der „bedeutendsten Geotope Deutschlands“ aufgenommen.
So erschien es in aller Gesamtheit geraten, das 1928 in Zusammenarbeit mit dem Verlag von Gustav Fischer in Jena geschaffene Kleinod als Reprint wieder aufzulegen. Damit wird eine Publikation, die einerseits auch heute noch durch die dargelegten Feldbeobachtungen einen wissenschaftlichen Wert besitzt und andererseits durch die gelungene Gestaltung für Freunde des guten Buches eine Freude darstellt, wieder verfügbar.
Tim Schüler Lutz Katzschmann