Camp Zenith von Karla Reimert | Gedichte | ISBN 9783948336097

Camp Zenith

Gedichte

von Karla Reimert
Buchcover Camp Zenith | Karla Reimert | EAN 9783948336097 | ISBN 3-948336-09-1 | ISBN 978-3-948336-09-7

Die Grenzen des Gedichts sind hier sehr weit gespannt. Man nimmt es immer ganz persönlich, unmittelbar. — Insa Wilke über „Picknick mit schwarzen Bienen“
Ich halte es für möglich, dass dieser Zusammenhang, die zugrunde liegende Frage, das, was diesen Gedichtband so einzigartig für mich macht, in dem „seltsam verschlossenen Licht der Introspektion“ (Anne Carson) liegt, ein Licht, das nicht allein die Gedanken trifft, sondern vermittelt über Gedanken und unverbrauchte Bilder in den Körper eintritt, etwas auslöst, dem ich mich ebenso wenig entziehen kann, wie es mir möglich ist, zu erklären, was da eigentlich vor sich geht und warum. Und so wird dieser Gedichtband wohl noch lange ein Buch bleiben, mit dem ich nicht fertig werde. — Elke Engelhardt, fixpoetry. com über „Picknick mit schwarzen Bienen“

Camp Zenith

Gedichte

von Karla Reimert
Karla Reimerts zweiter Gedichtband „Camp Zenith“ verhandelt in einem poetischen Roadmovie, zwei Langzyklen und einem Hybridtext Themen, die seit den 1960er Jahren im Fokus gesellschaftlicher Aufmerksamkeit stehen, und versucht dabei mit Roland Barthes, einen „winzigen Raum der Bejahung“ zwischen politisch stark aufgeladenen Begriffen zu schaffen, sie aufeinander zu beziehen: wiedererstarkter Antisemitismus und grassierende Fremdenfeindschaft, die Auswirkungen von Finanzkrise, wirtschaftlicher Globalisierung, Hasskultur im Netz und Verschwörungstheorien, die Vergesellschaftung von Risiken sowie die Auswirkungen einer rigiden Austeritätspolitik, Legitimationskrise der EU und postdemokratische Strukturen, Drohnen-Kriege ohne Einsatz von Soldat*innen, Migrationsbewegungen etc. Was macht all das mit unserer Sprache, wie werden Deutungsmuster neu arrangiert, wie werden unsere Bedürfnisse, Wahrnehmungen und Gefühle verortet, und wie finden wir ein Verhältnis dazu, schwankend zwischen „goodwill“ und „passions tristes“, also Ängsten, Widerständen, Verdrängung und Verneinung? Welche Neuinterpretationen erfahren die liberalen Glücks-, Freiheits- und Emanzipationsversprechen, mit denen die Protagonist*innen von 1968 aufgebrochen sind, um eine bessere Welt zu schaffen? Obwohl ihre Grundstimmung dunkel ist, setzen Karla Reimerts Gedichte immer wieder zu einer, auch in einem spirituellen Sinne, offenen Annahme des Vorgefundenen an.