Marc Jung ist mit Hip-Hop und Graffiti großgeworden. Der Mann weiß, wovon er spricht, wenn es um Street Credibility und Macho-Gesten geht. Deshalb kriegt jeder Ausstellungsbesucher von seinen raumfüllenden Kunstinstallationen das ab, was er braucht: beißenden Spott oder warmherzige Anerkennung. Fingerzeige und Anspielungen sind authentisch und sarkastisch zugleich. Dieser Künstler ist sich bewusst, wo er steht. Mit seiner Kunst bringt er ein gegenkulturelles Hip-Hop-Punk-Anarchy-Riot-Feeling auf den Punkt. Marc Jung gibt das zurück, was bereits seit den 60er-Jahren existiert, aber verloren ging, nämlich Subversion und Haltung – wohl wissend, dass schlussendlich alles im Mainstream landet und er dem Spannungsfeld zwischen Ablehnung und Affirmation nicht entkommen kann. Zum Einsatz gelangt Zwei- und Dreidimensionales: Zeichnungen, Objekte, gedruckte Fotos, roh auf die Wand getackert und überarbeitet mit Farbspray, Leinwände in Mischtechnik, hergestellt unter Verwendung von Öl, Acryl und Kohle. Wir bekommen einen Einblick in die Schnittstelle von euphorischen Lebenserfahrungen und einer Gesellschaftskritik, dargeboten in einer raumfüllenden Collage, die radikal und
expressiv anmutet.