Freiheit des Schönen | Willi Siber | ISBN 9783948161040

Freiheit des Schönen

Willi Siber

herausgegeben von Frank Molline
Buchcover Freiheit des Schönen  | EAN 9783948161040 | ISBN 3-948161-04-6 | ISBN 978-3-948161-04-0

Freiheit des Schönen

Willi Siber

herausgegeben von Frank Molline
„Es gibt kaum einen festeren Körper – stahlhart“,
beschreibt Willi Siber den Stahl, mit dem er sich ab
2011 mit neuen Werkzeugen und technischen Herausforderungen
auseinandersetzt. Sich frei zu fühlen
im Umgang mit der Tradition, den Materialien
und Herstellungsverfahren, mit Farbe und Form, mit
dem eigenen Anspruch und dem, der von außen
an ihn herangetragen wird, ist für ihn selbstverständlich.
Die sinnliche Erfahrung des Alltäglichen, die in diesen
Worten Willi Sibers zum Ausdruck kommt, hat seinen
gesamten künstlerischen Werdegang geprägt.
Sinnliches Erkennen steht bei Siber vor rationaler Erkenntnis:
„Mein Kopf will Klarheit, mein Herz aber
diskutiert nicht,“ sagt er an anderer Stelle. Dass sein
Blick dabei weiterhin am Beiläufigen, Unspektakulären
hängenbleibt, ist Teil des künstlerischen Konzepts.
Vor allem jetzt, in der Zeit nach 2010, dient
die Farbe im Werk von Willi Siber der Materialveredelung,
die damit das Ausgangsprodukt in eine
andere Wertigkeitsebene übersetzt. Sie veredelt
das krude Material, lässt die Arbeiten erhaben und
sehr ästhetisch wirken. „Sie haben fast schon etwas
Heiliges an sich, weil sie so entrückt wirken.“
Sibers Hang zu verschwenderischem Farbreichtum,
die Vielfalt und Phantasie seiner Formen, die
anzutreffende Materialveredelung, die bewegten
Ränder der teilweise amorphen Grundformen, das
Streben über Reales hinwegzutäuschen, der Zusammenklang
der einzelnen Elemente – all dies lässt
Querverweise zu dieser Stilepoche zu, die geradezu
schwelgerisch mit Farben und Formen umging.
Durch materielle und formale Irritationen
sowie bewusste Täuschungen zielt der Künstler mit
seinem Arbeiten auf ein erweitertes und verfeinertes
Wahrnehmen ab. Die Ästhetik als Wissenschaft
der sinnlichen Erkenntnis bildet dabei den zentralen
Ansatz.