Mathe von Bernhard Andelfinger | Geschichte, Probleme, Chancen eines Schulfachs | ISBN 9783943792041

Mathe

Geschichte, Probleme, Chancen eines Schulfachs

von Bernhard Andelfinger
Buchcover Mathe | Bernhard Andelfinger | EAN 9783943792041 | ISBN 3-943792-04-8 | ISBN 978-3-943792-04-1

Mathe

Geschichte, Probleme, Chancen eines Schulfachs

von Bernhard Andelfinger

Auszug

Mathe, der heißgeliebte und bestgehasste Mathematikunterricht nach der Grundschule, ist Gegenstand dieses Buches.
Entgegen der Annahme, es sei in Mathematik alles klar und es verändere sich nichts, ist der Mathematikunterricht im Lauf der Geschichte Veränderungen und Auseinandersetzungen unterworfen. Er ist untrennbar mit der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung verbunden und spielt darin eine bedeutende Rolle.
Dieser „Kulturspur„ geht das Buch nach, zeichnet ihre Umrisse, Kurven, Brüche und Perspektiven. Im Wesentlichen bezieht sich das Buch auf den deutschen, später westdeutschen und schließlich gesamtdeutschen Raum bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts.
Die Entwicklungen in Kulturen anderer Länder sind anders, obwohl es Überschneidungen und Verbindungen gibt, z. B. auf Grund der christlichen Missionierung, der Kolonialisierung und Globalisierung. Diese Phänomene sind u. a. Gegenstand der „Ethnomathematik“, einer eigenen Forschungsrichtung sowie der modernen Universalgeschichte.
Das Werk benützt viele wenig bekannte zeitnahe Quellen. Das Anliegen dabei ist eine möglichst große Authentizität und Nähe zur Schulpraxis.
Der Lesetext wird durch Geschichten, Grafiken, Zitate etc. ergänzt und oft auch konfrontiert. Dabei treten bewusst Zeitsprünge auf, die nachdenklich machen. Werfen wir den Blick aus größerem Abstand auf den Lauf der Jahrhunderte, so fällt sofort eine „klassische Periode„ ins Auge: Im Zeitraum von 1900 – 1925 gewinnt Mathe inhaltlich und methodisch einen festen Umriss mit zunehmendem Konsens, der sich bis in die 60er Jahre hinein hält.
Vor der klassischen Periode ist Vieles in Bewegung und im Entstehen. Dies gilt auch für die nachklassische, hier „modern“ genannte Periode ab etwa 1960 bis in die 80er Jahre. Sie wird u. a. beeinflusst durch politische, psychologische und wissenschaftliche Faktoren. Ab den 80ern des 20. Jahrhunderts treten Alternativen auf. Es geht auch um die Frage eines Paradigmenwechsels: Die „postmodern„ genannte Phase. Darauf nimmt das Buch ebenfalls Bezug und stellt eine Perspektive vor.
So entstehen fünf Etappen der Kulturspur: Vorklassik, Klassik, Moderne, Postmoderne, Perspektive
Eine beigelegte CD enthält Arbeits- und Unterrichtsmaterial, auf das im Text hingewiesen wird. Den Leserinnen und Lesern wird eine Tatsache immer wieder begegnen: „Schule hält sich durch“. Dies kann den konservativen Lesern Beruhigung sein, den reformfreudigen aber Ansporn.
Bernhard Andelfinger