KlangKiste von Margarete Jehn | Mit Handy, Schlagwerk, Klingelton | ISBN 9783942714600

KlangKiste

Mit Handy, Schlagwerk, Klingelton

von Margarete Jehn und Wolfgang Jehn
Mitwirkende
Autor / AutorinMargarete Jehn
Autor / AutorinWolfgang Jehn
Buchcover KlangKiste | Margarete Jehn | EAN 9783942714600 | ISBN 3-942714-60-4 | ISBN 978-3-942714-60-0
Weiterführende Schulen, Musikschulen

KlangKiste

Mit Handy, Schlagwerk, Klingelton

von Margarete Jehn und Wolfgang Jehn
Mitwirkende
Autor / AutorinMargarete Jehn
Autor / AutorinWolfgang Jehn

Auszug

Als 1979 die Ausgabe „Musikalische Spielzeugkiste“ in ihrer ersten Auflage erschien, sah der Markt der musikalischen Spielsachen noch etwas anders aus. In der Neuauflage 2014 unter dem Titel „KlangKiste“ sind von den Spielzeug-Klangerzeugern von damals nur noch die „Klassiker“ (Musikkreisel, Musikmühle, Spieluhr, Kazoo, Nasenflöte usw.) übrig geblieben. Die „Spielszenen“ und „Spielfelder“ sind geblieben. Neu dazugekommen sind Instrumente von Firmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, einfache Instrumente für Kinder in guter Qualität auf den Markt zu bringen (Glockenspiele, Xylophone, Klappern und Rasseln, Trommeln usw).
Die hier vorgestellten Klangerzeuger sind nur ein kleiner Teil einer Bestandsaufnahme, die zur Anregung dienen soll. Immer wieder wird der musikinteressierte Erzieher zusammen mit seinen Schülern neue Klangquellen finden. Heutzutage ist die Verfügbarkeit von Klängen und Klangerzeugern so groß wie nie zuvor.
Zunächst sollen aber die Klangerzeuger eingesetzt werden, die die Kinder mitgebracht haben und die, die in der jeweiligen Einrichtung bereits vorhandenen sind.
Neu hinzugekommen ist der musikalische Umgang mit dem Handy oder mit verwandten Geräten (iPod, iPod touch, iPad und iPad mini). Diese kleinen Wundermaschinen haben es nämlich in sich. Es sind Multimediariesen im Taschenformat.
John Cage, der berühmte amerikanische Avantgardekomponist, der immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Klängen war, hätte mit den vielen neuen Klangfarben unserer Zeit seine größten Werke realisiert (zu seiner Zeit gab es aber vieles noch nicht - doch: ein Quietscheentchen - damit hat er einmal bei seiner Komposition „Water Walk“ das Publikum verwirrt. Bei einer Aufführung innerhalb eines „Bunten Abends“ im amerikanischen Fernsehen haben die Leute sich halb totgelacht - in einem Konzertsaal hört dann scheinbar für viele „der Spaß auf“. Sie sind empört, verlassen protestierend den Saal - warum eigentlich!? Welche Musik wollen wir mit unseren Klangerzeugern machen? Musik, die auch mal ohne Noten, Taktmaß und Metronom auskommt. Musik, die bei jeder Wiederholung anders und neu klingen wird. Musik, die mehr von innen als von außen kommt.
Man könnte die entstehende Musik auch wie eine Geräuschkulisse deuten, die zufällig unsere Ohren trifft: „Wir sitzen vorm Haus - im Baum singt eine Amsel - von links kommt eine Pferdekutsche (zwei Pferde, die Kette klirrt, ein Rad quietscht, in der Kutsche reden Leute) - von rechts kommt ein Auto (wieder mal viel zu schnell) - über uns zieht ein Vogelschwarm - links in der Ferne schießen Leute auf Tontauben - rechts im Hintergrund jaucht ein Bauer seinen Acker (es stinkt wieder fürchterlich) - vor uns in der Ferne Polizei- und Feuerwehrsirenen - über uns das Fauchen eines Heißluftballons - ein Reklameauto fährt mit Musik vorbei (bündelt die losen Geräuschfetzen kurzzeitig in einen Rhythmus) - jetzt hört man wieder die Amsel - neben uns schnurrt die Katze.“