CleanTech Spezial Photovoltaik von Stefan Hausmann | ISBN 9783942292085

CleanTech Spezial Photovoltaik

von Stefan Hausmann, Vorwort von Philipp Wolff
Buchcover CleanTech Spezial Photovoltaik | Stefan Hausmann | EAN 9783942292085 | ISBN 3-942292-08-4 | ISBN 978-3-942292-08-5

CleanTech Spezial Photovoltaik

von Stefan Hausmann, Vorwort von Philipp Wolff

Auszug

Der noch junge Industriezweig der Photovoltaik befindet sich seit einigen Jahren auf einem steilen Wachstumspfad und wird sich in den nächsten Jahren zu einem Massenmarkt entwickeln. Deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen leisten dazu entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen wichtigen Beitrag. Und auch als Absatzmarkt übernimmt Deutschland im internationalen Vergleich die Führungsrolle.
Bisher ist die Stromerzeugung mit Hilfe von Photovoltaikanlagen nur in wenigen Ländermärkten ohne staatliche Zuschüsse wettbewerbsfähig, spielt aber ihre Stärken bereits dort aus, wo der Anschluss an das öffentliche Stromnetz hohe Kosten bedeutet. Dies ist beispielsweise in den ländlichen Regionen von Schwellen- und Entwicklungsländern der Fall. Der schnelle technologische Fortschritt, die massive Ausweitung der Produktionskapazitäten und der zunehmende Wettbewerb innerhalb der Branche führten in den letzten Jahren zu deutlichen Kostensenkungen bei der Herstellung der Anlagen. So sind alleine im vergangen Jahr die Preise für die Installation einer Photovoltaikanlage in Deutschland um mehr als 20 Prozent gesunken. Der Bundesverband Solarwirtschaft gibt für das vierte Quartal 2009 einen durchschnittlichen Anlagenpreis für eine fertig installierte Aufdachanlage von 3.135 € pro kW an. Damit kostet eine 3 kW Anlage, wie sie für kleinere Einfamilienhäuser typisch ist, weniger als 10.000 €.
In den nächsten Jahren dürften die Hersteller hier weitere Fortschritte machen. Bereits heute lassen sich Dünnschicht-Module für unter 1 €/W herstellen, aber auch bei ersten Herstellern von kristallinen Modulen soll diese Kostengrenze noch im Jahr 2010 unterschritten werden. Trotz der bereits erzielten Fortschritte ist die Photovoltaik in Hinblick auf die Stromgestehungskosten gegenüber konventionell erzeugtem Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken noch nicht wettbewerbsfähig. So können für in 2010 neu in Betrieb genommene Braunkohledampfkraftwerke Stromgestehungskosten von rund 0,029 € pro Kilowattstunde angenommen werden [Wissel, et all: 2008, S. 14]. Dem stehen für in Deutschland zu den derzeitigen Systempreisen neu installierte Photovoltaikanlagen Stromgestehungskosten von rund 0,20 bis 0,25 € pro Kilowattstunde gegenüber.
Während jedoch für die Zukunft mit einer weiteren Verringerung der Stromgestehungskosten bei Photovoltaikanlagen gerechnet wird, steigen durch die Kombination aus sinkenden Rohstoffreserven und steigender Energienachfrage in den aufstrebenden Schwellenländern die Preise für fossile Brennstoffe langfristig an. Den zeitlich begrenzten finanziellen Kosten der Solarstromförderung steht beim Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit die Sonne - als zumindest in menschlichen Zeitmaßstäben nie versiegende - und sichere Energiequelle für klimaneutralen Strom gegenüber.