Und sie führten ihn in Versuchung von Helmut Willi Forster | Erlebnisse im letzten Jahr des Dritten Reiches | ISBN 9783941122796

Und sie führten ihn in Versuchung

Erlebnisse im letzten Jahr des Dritten Reiches

von Helmut Willi Forster
Buchcover Und sie führten ihn in Versuchung | Helmut Willi Forster | EAN 9783941122796 | ISBN 3-941122-79-7 | ISBN 978-3-941122-79-6
Dieses Buch enthält explizite Darstellungen von Gewalt und Sexualität und ist daher für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet.

Und sie führten ihn in Versuchung

Erlebnisse im letzten Jahr des Dritten Reiches

von Helmut Willi Forster
H. W. Forster, geboren 1931, hat als Zeitzeuge die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges als Jugendlicher erlebt und schildert in dieser romanhaften Erzählung seine Erfahrungen während dieser Zeit. Die geschilderten Ereignisse im Buch beruhen auf realen Erlebnissen des Autors, jedoch wurden die Namen der beteiligten Personen geändert.
Der fünfzehnjährige Hans Richter wird nicht nur, wie viele seiner Mitschüler von seinem „geliebten Führer Adolf Hitler“ verheizt, verdorben, missbraucht. Auch Frauen, deren Ehemänner und Verlobte seit Jahren in Kriegsgefangenschaft oder bereits an der Front gefallen waren, holten sich, was sie brauchten. Sie hungerten nicht nur nach Brot, sie hungerten nach Liebe. Viele Frauen ließen sich in ihrer Not mit jungen Kriegsgefangenen ein, zahlten mit ihrem Leben dafür, denn darauf stand die Todesstrafe. An der „Heimatfront“ kämpften nur alte Männer und eben Jungs, die man mit 15 Jahren schon für „Männer“ hielt und auch so behandelte. Was lag also näher, als sich diese Jungens ins Bett zu holen. Allemal besser, als sie an der Front verheizen zu lassen.
Hans Richter bekam von seinem Vater zum 14. Geburtstag seinen kostbaren Fotoaperrat, eine Leica. Schnell stellte sich heraus, dass er talentiert war, erstklassige Fotos machte. Er wurde Schulreporter seines Gymnasiums, lernte den Chef der Lokalzeitung kennen, der ihn förderte und sein Mentor wurde. Es begann eine unglaubliche, gefährliche und teils grausame Karriere, die Richter um Haaresbreite in eine nationalsozialistische Erziehungsanstalt gebracht hätte. Jungen, die dort landeten, waren gegen Kriegsende dem Untergang geweiht. Um aus diesen Zuchtanstalten heraus zu kommen, meldete sich der Großteil freiwillig an die Front, wo sie mangels militärischer Ausbildung fielen oder in russische Gefangenschaft gerieten, um dort grausam zu verrecken.
Forster schreibt über Gerichtsverhandlungen, wo Menschen Juden versteckt hatten, misshandelt und anschließend erschossen wurden, wie Fahnenflüchtige auf dem Rathausmarkt aufgehängt, Frauen, die sich mit Kriegsgefangenen eingelassen haben, kahlgeschoren an den Pranger gestellt und anschließend zu Tode verurteilt wurden. Wie zwei SS-Offiziere (Stabsärzte) Krankenschwestern im Schwesternheim, wo sie einquartiert waren, wochenlang missbrauchten. Wie diese Offiziere von einer der missbrauchten Schwestern auf bestialische Weise umgebracht wurden, bevor sie Selbstmord beging. Wie ein Homosexueller, bevor er aufgehängt wurde, zu zwei zum Tode verurteilte Frauen in die Zelle gebracht wurde, mit dem höhnischen Kommentar, er sei ihre „Henkersmahlzeit“ und sie können ihn eine Nacht behalten, um einen richtigen Mann aus ihm zu machen. Am nächsten Tag wurden sie alle umgebracht.
Das Buch räumt auf mit dem Glauben, die deutsche Frau im Dritten Reich hätte nur für ihren geliebten Führer gelebt, ihm Kinder zu schenken, als Luftwaffenhelferin oder in der Munitionsfabrik zu dienen. Sie trug keinen Heiligenschein, war nicht dem Führer und ihrem Mann treu bis in den Tod. Sie litt Höllenqualen, hungerte nach Brot und Liebe.
Dieses Buch ist offen, hart und tabulos.