Lyrik für Nichtlyriker von Julius Moll | ISBN 9783940610041

Lyrik für Nichtlyriker

von Julius Moll, illustriert von Egbert Greven
Buchcover Lyrik für Nichtlyriker | Julius Moll | EAN 9783940610041 | ISBN 3-940610-04-6 | ISBN 978-3-940610-04-1

Lyrik für Nichtlyriker

von Julius Moll, illustriert von Egbert Greven
„Die normative Kraft des Faktischen überwindet bei Moll die Dimension von Zeit und Raum und hinterlässt in ihrem Schatten nichts als Rätsel und ätherische Schönheit. Ein Stuhl, herausgerückt aus seinem Sein, hingeworfen in die Wogen der Lyrik, verändert unser Bewusstsein und rückt ihn ganz nah an uns heran, bis wir nicht mehr wissen, ob es ein Stuhl ist oder ein Stuhlgang.“ Wenn ein bekannter Roman- und Fernsehautor wie Andreas Izquierdo dermaßen beschwingt ins Schwärmen gerät, und dazu noch über Lyrik, dann kann es sich nur um eines von Julius Molls Gedichten handeln.
Moll schafft es, aus alltäglichen Begebenheiten und Dingen mit leichter Hand Verse zu destillieren, die in ihrer scheinbaren Leichtigkeit an Wilhelm Busch und Robert Gernhardt erinnern.
„Da, wo der wilde Hafer sticht,
da trag ich meine Hose.
Am Bauch, wo keine Hose ist,
da hab ich Gürtelrose.“
Vierzeiler wie dieser lindern die Tragik des alltäglichen Menschenlebens um ein Vielfaches. Wenn Gedichte dies leisten, könnte man im Grunde genommen schon restlos zufrieden sein. „Lyrik für Nichtlyriker“ geht allerdings einen Schritt weiter. Hier werden den Versen Linolschnitte zur Seite gestellt, die die therapeutische Wirkung noch verstärken. Kongenial und mit dem souveränen Augenzwinkern des wahren Meisters hat Egbert Greven die Mollschen Gedichte illustriert – und dabei ist man geneigt, den Ausdruck kongenial wörtlich zu nehmen.
Ob es um das Schicksal von Haustieren geht oder um das ganzer Hausgemeinschaften, ob um die Frage, wie Häuser auszusehen hätten, wenn die Räume rund statt eckig wären, wieso ein Frosch auf Regen wartet oder warum man Plauen nach kurzer Zeit wieder verlassen möchte: Moll und Greven beantworten all diese existenzialistischen Fragen in Wort und Bild. Oder um Willy Brandt zu zitieren: „Hier wächst zusammen, was zusammen gehört.“