
×
Leser von Familienromanen, Frauen, Geschichtsinteressierte.
Rainer Mammen (Weser Kurier) erinnert Das resedagrüne Sofa "an Günter Grass' Opus „Mein Jahrhundert“: „Hinter Lebensgeschichten läuft Zeitgeschichte ab, und die einen sind natürlich mit der anderen fest verwoben. Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine gewisse Magdalene Otten. Auf dem besagten Sofa sitzt eine Nachfahrin Magdalenes und erinnert sich an deren Leben: wie sie sich durch zwei Weltkriege, eine Weltwirtschaftskriese, dazu allerlei private Glück- und Unglücksfälle manövrieren muß. Uta Stolle verfügt über einen äußerst trockenen Humor (über einen Kriegsversehrten heißt es, er bekomme nur eine Teilinvalidenrente, “aber ein Auge hatte er ja noch„); viel Lokalkolorit gewinnt die Autorin durch den ausgiebigen Gebrauch der plattdeutschen Sprache: “De wer bi de Engländers. De het de Rinde vonne Böhm freten, anners wer de all lang dout."„Die Berliner Buchhändlerin Elvira Hanemann: “Ein toll geschriebener Familienroman, spannend und humvorvoll mit viel Lokalkolorit. Einzelne Passagen sind in Dialekt geschrieben, doch das hat auch schon bei Ulla Hahn nicht gestört - so fügt es auch hier nur noch mehr Authentizität hinzu. Ein historischer Roman, weitab von jedem „Geschmäckle“, das diesem Genre manchmal innewohnt: gut recherchiert, packend geschrieben und bewegend!„Tobias Kolb (NWZ): Uta Stolle “verarbeitete unzählige Quellen, um ihre Protagonisten versiert und tief in die Geschichte des 20. Jahrhunderts einzubetten und gibt dabei einen realistischen Blick auf das Leben in der damaligen Zeit. Stolles ständiger Begleiter: Ihre unbändige Fabulierlust: Da blättert der Dorflehrer „knitternd und knatternd“ die Zeitung um, „ein girrendes Lachen ist zu vernehmen und da hängt schon auch einmal der Himmel wie ein Abwaschlappen über Oldenburg. Eine Fabulierlust, wie sie nur eine Historikerin haben kann.“
Magdalene Otten ist tot. Lena sitzt nach der Beerdigung im leeren Haus der Großmutter. In einer langen Nacht taucht sie ein in die Geschichte ihrer Familie und der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Die erste Generation, aufgewachsen vor der Jahrhundertwende, bewirtschaftet den Hof im Oldenburger Land wie von Alters her, mit Knochenarbeit und Gottesfurcht. Die zweite verläßt Hof und Dorf, sucht ihr Glück und gerät in den Strudel von Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus. Aus Aufstieg und Scheitern, privater und politischer Geschichte entsteht für die dritte Generation eine schwierige Mitgift, für die vierte eine Chance. Für Lena mischen sich Herkunft und Zukunft neu.
Ein packender Familienroman, reich an Fakten und Fabeln, Faktoten und gewöhnlichen Sterblichen, ein norddeutsches Sittengemälde und ein wunderbares Lesefutter für Geschichtshungrige.


