Eine Reise in die Vergangenheit - Back to Borken | Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken - The story of the jewish family Gans | ISBN 9783939974703

Eine Reise in die Vergangenheit - Back to Borken

Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken - The story of the jewish family Gans

Buchcover Eine Reise in die Vergangenheit - Back to Borken  | EAN 9783939974703 | ISBN 3-939974-70-6 | ISBN 978-3-939974-70-3
Für alle Interssierten sowie zum Einsatz in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen

Eine Reise in die Vergangenheit - Back to Borken

Die Geschichte der jüdischen Familie Gans aus Borken - The story of the jewish family Gans

Über viele Jahrhunderte haben in Westfalen Menschen christlichen und jüdischen
Glaubens in den Städten und auf dem Land miteinander oder zumindest nebeneinander
gelebt. Die NS-Diktatur hat den kulturellen Reichtum jüdisch-westfälischen
Lebens in wenigen Jahren brutal zerschlagen.
Der Ausgangspunkt von Daniel Huhns Film über die Borkener Familie Gans klingt wie
ein Stoff aus Hollywood: Mai 1945 - Der Krieg ist in den letzten Zügen, Deutschland
kurz vor der Kapitulation. Nur mit einem Jeep, einem Fahrer und einer Handfeuerwaffe
im Gepäck bricht ein 23-jähriger britischer Offizier von den Niederlanden zu
einer abenteuerlichen Reise Richtung Osten auf. Manfred Gans, Sohn einer deutschjüdischen
Kaufmannsfamilie, will quer durch das Deutsche Reich, das in diesen Tagen
zerstört, chaotisch und unberechenbar ist. Sein Ziel ist das Konzent-rationslager Theresienstadt
nahe Prag. Er hofft, dort seine Eltern, die seit über einem Jahr im Lager
inhaftiert sind, noch lebend aufzufinden. Seine geradezu surrealen Eindrücke einer
dramatischen Reise fasst er kurz darauf in einem Reisebericht zusammen.
Theresienstadt erreicht Manfred Gans am 14. Mai 1945. Und das Unglaubliche tritt
ein: Seine Eltern leben. Neben Manfred Gans und seinen Eltern haben auch seine
beiden Brüder den Holocaust überlebt. Die Familie verteilt sich über den Globus,
bleibt jedoch weiterhin eng miteinander verbunden.
Mehr als 70 Jahre später beschließen Manfred Gans‘ Kinder, Enkel, Nichten und Neffen
aus den USA und Israel, auf den Spuren der Familiengeschichte abermals von den
Niederlanden über Borken in Richtung Theresienstadt zu fahren. Dieser Roadtrip im
Jahr 2016 bildet die inhaltliche und dramaturgische Klammer für Daniel Huhns außergewöhnliches
Filmporträt über die bewegte Geschichte der Familie Gans.
Nicht zuletzt thematisiert der Film die Wiederannäherung zwischen der Familie Gans
und der Stadt Borken, ausgelöst durch eine im Kontext des 50. Jahrestags der Pogromnacht
von 1938 entstandene Initiative engagierter Borkener. Diese Form der
Rückbesinnung auf die über Jahrzehnte verdrängten jüdischen Anteile der eigenen
Stadtgesellschaft setzte am Ausgang der 1980er Jahre nicht nur in Borken, sondern
in vielen anderen westfälischen Kommunen ein. Dass der Film dies am Beispiel
Borkens in den Blick rückt, macht ihn zusätzlich zu einer Bereicherung in der Reihe
vergleichbarer regionalhistorischer Medienproduktionen des LWL-Medienzentrums.