Thomas Vogler von Reinhard Glassl | So funktioniert Therapie (nicht) | ISBN 9783927323148

Thomas Vogler

So funktioniert Therapie (nicht)

von Reinhard Glassl
Buchcover Thomas Vogler | Reinhard Glassl | EAN 9783927323148 | ISBN 3-927323-14-4 | ISBN 978-3-927323-14-8

Thomas Vogler

So funktioniert Therapie (nicht)

von Reinhard Glassl
Der Protagonist, Thomas Vogler, unterzieht sich - im Rahmen seiner Ausbildung zum Gestalttherapeuten - einer neunmonatigen Lehranalyse bei einem Therapeuten. Das Verhältnis zwischen Therapeut und Klient ist von Beginn an gespannt, obschon die beiden eigentlich einander mögen. Thomas Vogler nimmt seinen Therapeuten und dessen Anweisungen nicht für voll: Warum soll er Bilder über seinen Ist-Zustand malen? Sich damit auseinandersetzen, ob er links oder rechtshändig ist? Das stereotype „Wie fühlen sie sich gerade“, bringt Thomas Vogler auf die Palme. Er sabotiert innerlich das Gespräch mit seinem Therapeuten, der ihn zum Ende jeder Sitzung auch noch mit einer „brasilianischen Fußmassage“ verwöhnen will. Dem professionellen Gehabe des Therapeuten stellt Thomas Vogler sein eigenes, sehr positives Bild vom Menschen als Ebenbild der Natur und von Gott entgegen. Reinhard Glassl hat hierfür sehr schöne Parabeln erdacht, die zum Teil zur Erheiterung des Publikums führten. Ein zweiter Erzählstrang des Buches beruht auf authentischem Material. Thomas Vogler ist geschieden und sorgt für seine zwei Söhne. Wobei für den Leser nebenbei auch noch das Rezept der „Schwäbischen Hochzeitssuppe“ abfällt. Seine geschiedene Frau begeht Selbstmord durch eine Überdosis Tabletten. Es bedarf schon einiger Nerven des Publikums, die Schilderung der Auffindung der Leiche und anschließender Urnenbestattung zu ertragen. Dies ist die andere Seite des eigentlich liebenswerten, humorvollen, sehr belesenen Autors, der sich der selbst empfundenen Schmerzgrenzen des Lebens nicht entziehen kann. Am Ende der Therapie sitzen sich Therapeut und Klient stumm gegenüber, fixieren einander. „Lass’ uns nach Resten suchen“, meint der Therapeut. Aber wo suchen, wo nur noch Leere ist? Dass man sich zu seiner Wut, seinem Frust wie auch zu seinem Kummer bekennen müsse, meint der Autor, dem positives Denken als Lebenslüge erscheint. Und der sein eigenes Leiden an der Welt mit ausdauernden Bergwanderungen kompensiert