Mit der schwierigen Erinnerung in der sicheren Fremde von Martina Kamm | Porträts von Folter- und Kriegsopfern in der Schweiz | ISBN 9783906729688

Mit der schwierigen Erinnerung in der sicheren Fremde

Porträts von Folter- und Kriegsopfern in der Schweiz

von Martina Kamm
Mitwirkende
Autor / AutorinMartina Kamm
Fotograf / FotografinMeinrad Schade
Buchcover Mit der schwierigen Erinnerung in der sicheren Fremde | Martina Kamm | EAN 9783906729688 | ISBN 3-906729-68-0 | ISBN 978-3-906729-68-8

Mit der schwierigen Erinnerung in der sicheren Fremde

Porträts von Folter- und Kriegsopfern in der Schweiz

von Martina Kamm
Mitwirkende
Autor / AutorinMartina Kamm
Fotograf / FotografinMeinrad Schade
'Ich warte mit grosser Ungeduld darauf, dass der Morgen kommt. Darauf, dass es hell wird, sodass ich aufstehen kann und nicht mehr unruhig und mit Schmerzen im Bett liegen muss.' So äussert sich einer von 16 Flüchtlingen und Asylsuchenden, die porträtiert werden. Es handelt sich um Menschen, Sie alle sind in ihrem Leben Opfer von Krieg und/oder Folter geworden. Sie sind ‹traumatisiert›, ja sogar ‹extremtraumatisiert› oder ‹mehrfachtraumatisiert›. Ihre Kriegserfahrungen, so unterschiedlich sie in ihrer Abgründigkeit sein mögen, verbinden die Porträtierten wie ein unsichtbares Band miteinander. Durch ihre Erfahrungen sind sie zu Fremden geworden in der Welt, zu Fremden in ihrem eigenen Leben.
Auf den ersten Blick treten die Porträtierten hinter ihr persönliches Schicksal zurück. Mit ihrem mutigen Schritt an die Öffentlichkeit transportieren sie die Botschaft: Krieg und Folter gehören zum Schlimmsten, was einem Menschen widerfahren kann. Ihnen geht es zunächst darum, Gehör zu finden für das, was ihnen zugestossen ist. Im Widerspruch zum öffentlichen Bekenntnis steht, dass das Erlebte kaum wiedergegeben werden kann. Paradox mutet an, dass der Schlüssel für das Bleiberecht in der Schweiz gerade in der glaubhaften Wiedergabe dessen liegt, was kaum gesagt werden kann. Dieses Dilemma führt bei den Betroffenen zu starken Gefühlen der Einsamkeit und Isolation. Sie verstärken sich, sobald sie mit einer unsicheren Aufenthaltssituation einhergehen.
Gleichzeitig verbergen sich hinter den 16 Geschichten starke Persönlichkeiten, die zaghaft versuchen, in der Schweiz Fuss zu fassen. Sie stammen aus zehn verschiedenen Ländern und sind Klienten/innen der Ambulatorien für Folter- und Kriegsopfer afk in Bern und Zürich. Sie wurden vom Fotografen und der Autorin über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet.