Buddha in seiner Welt von Wilhelm Baum | Historische Streifzüge in Indien, Nepal, Sri Lanka und Burma | ISBN 9783902585592

Buddha in seiner Welt

Historische Streifzüge in Indien, Nepal, Sri Lanka und Burma

von Wilhelm Baum
Buchcover Buddha in seiner Welt | Wilhelm Baum | EAN 9783902585592 | ISBN 3-902585-59-5 | ISBN 978-3-902585-59-2

Buddha in seiner Welt

Historische Streifzüge in Indien, Nepal, Sri Lanka und Burma

von Wilhelm Baum
Siddharta Gautama, später genannt „Buddha“ („Der Erleuchtete“) ist die älteste historisch fassbare Gestalt der indischen Geschichte, der mit großer Wahrscheinlichkeit von etwa 560 bis etwa 480 v. Chr. gelebt hat. Geboren als Fürstensohn in Lumbini im heutigen Nepal, verließ er mit etwa 30 Jahren Palast und Familie und zog als Wandermönch durch die östliche Gangesebene, bis ihm in Bodhgaya unter dem Bodhibaum die Erleuchtung zuteil wurde, die ihn das Leben als Leiden sehen ließ und die „Erlösung“ in der Aufgabe der Leidenschaften sah. An den Königshöfen von Rajgir (beim heutigen Patna) und Shravasti (bei Gorakpur) fand er Unterstützung und Anhänger. Sein Aktionsradius reichte bis Kosambi westlich der heutigen Stadt Allahabad. Er gewann zahlreiche Anhänger und gründete eine noch heute bestehende Mönchsgemeinde. Nach seinem Tod in Kushinagar wurde die Leiche verbrannt und an die befreundeten Gemeinden verteilt. Um 250 v. Chr. wandte sich der aus der Maurya-Dynastie stammende Kaiser Aschoka dem Buddhismus zu und ließ die Lebensplätze durch Gedenk-Pfeiler und Inschriften markieren. Aschoka ließ die Aschen-Urnen öffnen und auf zahlreiche Stupas verteilen. Sein Sohn Mahendra soll die Lehre nach Sri Lanka gebracht haben, wo in Anuradhapura ein neues Zentrum entstand. In Sri Lanka wurden auch die Lehren Buddhas gesammelt und in einem Kanon in der Pali-Sprache kodifiziert. Die von Buddha ausgehende Bewegung hat sich als einzige Weltreligion immer zur Gewaltlosigkeit bekannt. Spätere Weiterentwicklungen wie der Mahayana-Buddhismus und der tibetische Lamaismus wandten sich vom ursprünglichen „Hinayana-Buddhismus“ ab und verbanden Buddhas Lehre mit lokalen Anschauungen wie der Bön-Religion und lokalen Vorstellungen in China und Japan. In seinem Ursprungsgebiet wurde der Buddhismus im 12. u. 13. Jh. vom Islam vernichtet; viele Inder kehrten auch zu den hinduistischen Götterkulten zurück, hatte Buddha doch Auffassungen kritisiert, man könne durch Waschungen in Varanasi im Ganges Schuld bewältigen. Der Buddhismus ist die bedeutendste Ethisierung religiöser Vorstellungen in vorchristlicher Zeit.