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Ökonomische Bildung 1.0 vermittelt Wirtschaftskunde. Ökonomische Bildung 2.0 ver-mittelt die sozialwissenschaftliche Perspektive ökonomischen Denkens. Es geht um The-orie-„Bildung“. Zentral hierfür ist die spezifisch ökonomische Denkfigur nicht-intendier-ter Folgen intentionalen Handelns. Sie führt zu den drei Einsichten, (a) dass sich diese Folgen institutionell kanalisieren lassen, (b) dass die Rahmenbedingungen einer solchen Kanalisierung mittels politischer (Re-)Formierung gestaltbar sind und (c) dass dies im weltweiten Maßstab zur Verwirklichung moralischer Anliegen beitragen kann. Ökono-mische Bildung 2.0 im Schulunterricht trägt uno actu zur wirtschaftlichen, moralischen und politischen Aufklärung der Schülerinnen und Schüler bei, indem sie diese befähigt, mit Hilfe der ökonomischen Argumentationsfigur nicht-intendierter Effekte intentionalen Handelns selbstständig zu denken. Auf diese Weise lässt sich die Kompetenz vermitteln, die im alltagsweltlichen Denken weit verbreiteten intentionalistischen Fehlschlüsse ei-genständig zu identifizieren und zu korrigieren.