Alle 5000 Jahre glückt es. Richard und Cosima Wagner. Zeugnisse einer außergewöhnlichen Verbindung von Manfred Eger | ISBN 9783795213022

Alle 5000 Jahre glückt es. Richard und Cosima Wagner. Zeugnisse einer außergewöhnlichen Verbindung

von Manfred Eger
Buchcover Alle 5000 Jahre glückt es. Richard und Cosima Wagner. Zeugnisse einer außergewöhnlichen Verbindung | Manfred Eger | EAN 9783795213022 | ISBN 3-7952-1302-9 | ISBN 978-3-7952-1302-2

Alle 5000 Jahre glückt es. Richard und Cosima Wagner. Zeugnisse einer außergewöhnlichen Verbindung

von Manfred Eger
„Alle 5000 Jahre glückt es“: Mit diesem überschwenglichen Kompliment, das
Richard Wagner im Palazzo Vendramin in Venedig wenige Stunden vor seinem
Tod Cosima ins Ohr sagte, faßte er sein Resümee über diese außergewöhnliche
Verbindung zusammen. Mindestens so beeindruckend aber ist ein ihr vier Tage
zuvor geschenktes Notenblatt mit jener As-Dur-Elegie, jener nur 13 Takte umfassenden
Komposition, mit der Wagner die Erinnerungen an eine einstige
große Liebe, Mathilde Wesendonck, am Vorabend seines Todestags gleichsam
ad acta und Cosima zu Füßen legte, und deren geheimnisvoll vielsagende Bedeutung
samt ihren tragischen Schattierungen sich erst dem offenbart, der ihre
Geschichte kennt. Mit dieser befaßt sich vorliegendes Buch – unter Zuhilfenahme
aller noch verfügbaren Quellen. Denn erschwert ist dieses Vorhaben
durch die bekanntermaßen bedauerliche Tatsache, daß Cosima ihren Briefwechsel
mit Wagner zum großen Teil durch ihre Tochter Eva Chamberlain vernichten
ließ. Die Geschichte dieses Autodafés grenzt ans Kriminalistische.
Einerseits erwies sich Eva als fügsame Tochter auch durch ihre zensorischen
Eingriffe durch Überklebungen und Entfernen ganzer Seiten im sogenannten
Braunen Buch. Wagner hatte darin Briefe an Cosima niedergeschrieben, als ihr
Vater, Franz Liszt, sie zu einer längeren Reise nötigte und dadurch absichtsvoll
ihre Postverbindung blockierte. Die Seiten offenbaren einen Wagner, der sich
von einem resignierten, innerlich einsamen Menschen, von einem in seinem
tiefsten Liebesbedürfnis enttäuschten und sich zwangsläufig mit Ersatzliebschaften
begnügenden Zeitgenossen, durch Cosimas entschlossene Hingabe zu
einem leidend-leidenschaftlich liebenden Mann gewandelt hatte.
Andererseits ist es aber einer gewissen Unfolgsamkeit Evas zu verdanken, daß
immerhin siebzehn Briefe ihres Vaters und drei weitere von Cosimas Hand der
Vernichtung entgangen sind und Eva zudem insgeheim Abschriften und Auszüge
aus dem Braunen Buch anfertigte. Mit diesen Relikten vor allem – auch im
Zusammenhang mit der sog. „Archiv-Affäre“ – befaßt sich vorliegendes Buch.
Der Band schließt mit einer Betrachtung über das von Toscanini lebenslang als
kostbares Geschenk Evas gehütete Notenblatt jener As-Dur-Elegie: Wagners
letzte aufgezeichnete, geheimnisvoll vielsagende Liebeserklärung an Cosima.