Familienerhaltung als Programm

Ab Mitte der 1990er Jahre beginnt in Deutschland eine Diskussion um neue Formen familienorientierter Kurzzeithilfen im Bereich der Hilfen zu Erziehung. Vier Einrichtungen, die entsprechende Dienste etablieren wollten, wurden im Rahmen des Programms „Neue Formen familienerhaltender Hilfen zur Erziehung“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Verbunden mit der Projektförderung war die wissenschaftliche Begleitforschung dieser Projekte durch die Planungsgruppe PETRA e. V. Über einen Zeitraum von drei Jahren hat dieses Institut den Aufbau und den Projektverlauf evaluiert. Am Beginn steht eine ausführliche Rezeption der Evaluationsstudien aus den USA und den Niederlanden. Im Mittelpunkt der Begleitforschung werden Fragen der regionalen Etablierung und Einbettung in das System der Jugendhilfe, konzeptionelle Merkmale und organisatorische Implikationen dieser neuen Hilfeangebote diskutiert. Auf Fallebene werden Ausgangskontext der Familie, Hilfeverlauf und Outcomevariablen (Bewertung der Beteiligten, Anschlusshilfen) berücksichtigt. Die Publikation beinhaltet Ergebnistrends und Fragestellungen für Praktiker von familienorientierten Einrichtung und Diensten. Sie richtet sich ebenso an Planungs- wie Leitungskräfte öffentlicher Verwaltungen und bietet eine Ausgangsbasis für weitere Evaluationen dieser und ähnlicher Hilfeformen für externe Forscher und interne Evaluatoren.