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'Sie lehnte sich mit dem Rücken an die dicke, knorrige Rinde des Baumes und schloss die Augen. Alles war still, nur das Zwitschern der Vögel war zu hören und das sanfte Rauschen des Windes in den Bäumen. Rieke ließ ihre Gedanken treiben und befand sich schon in der angenehmen Phase zwischen Wachen und Träumen, als sie plötzlich spürte, dass jemand sie beobachtete. Sie öffnete ihre Augen und sprang erschrocken auf, denn nur wenige Meter von ihr entfernt stand ein Mann. Er trug die typische Kutte der Zisterziensermönche, die weiße Toga mit dem schwarzen Überwurf. Seine großen braunen Augen blickten sie ruhig an, fast schon ein wenig zu intensiv.'
aus: Kerstin Körte „Die Kunst des Läuterns“