Anomia von Lukas Kollmer | ISBN 9783902373380

Anomia

von Lukas Kollmer
Buchcover Anomia | Lukas Kollmer | EAN 9783902373380 | ISBN 3-902373-38-5 | ISBN 978-3-902373-38-0
„In den stärksten Passagen seiner Novelle zeigt Lukas Kollmer die Subordination unter gentechnischer Manipulation und medialen Gewalttransfer mittels körperlicher Sprachdrastik. Die Gefühlsarmut seiner Figuren konturiert er mit fleischlichen Narben, deren Narbengewebe die implodierende Megalopolis darstellt. Zwischen H. P. Lovecrafts Metaphysik, William S. Burrougs´Drogenphantasien und David Cronenbergs Horrorästhetik scheint dieser Duktus angesiedelt, der trotz des Alptraumhaften auch bitterkomische Momente hat.“ (Literaturhaus Wien)„Lukas Kollmers Anomia ist ein kaputtes, lesenswertes Buch. [.] Was es lesenswert macht, ist die Dreistigkeit, so ein Buch zu schreiben, das nun so gar unzeitgeistig ist und eigentlich alle Regeln verletzt, nach denen Literatur heute zu fuktionieren hat - und das eben trotzdem funktioniert. Ein verwirrendes Buch. Ein interessantes Buch.“ (Goldmag)Die Geschichte im Buch tritt hinter der Kraft der Worte fast zurück, ist aber so existenziell für unsere westliche Gesellschaft, dass man Kollmer einen Platz in den literarischen Hitlisten wünscht. (Zeitpunkt)

Anomia

von Lukas Kollmer
Eine Großstadt: Lückendichte staatliche Kontrolle bestimmt über Teilnahme oder Ausschluss, über den Zugang zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung. Die Realitäten der Massenmedien und der Erinnerungen verschwimmen zunehmend zum einzig verbleibenden Lebensraum. Der erzählende Protagonist ist erstarrt in einem Zustand der Resignation. Seine höchsten Regungen sind die der Selbstausbeutung und -zerstörung. Das Jobangebot einer Filmproduktionsfirma bringt ihn in ein Naheverhältnis zu einem geheimbündlerischen Medienmagnaten und dessen Projekt der Schöpfung industriell gefertigter Opferkreaturen. Ein oft komischer, dadurch nicht weniger ernster Trip durch ein gleichsam albtraumhaftes kollektives Unterbewusstsein beginnt.
Anomia, das ist die Empfindung unzureichender sozialer Integration, von Entfremdung, von Macht- und Hilflosigkeit, Einsamkeit. Lukas Kollmer beschreibt sie mit Lust an der surrealen Überspitzung gesellschaftlicher Extreme und erzählt in schnellen Sequenzen voller Anschnitte und Implikationen. Deutlich sichtbar die Referenzen an William S. Burroughs und David Cronenberg in ihrer Auseinandersetzung mit Körper und Fleisch, deren Bedeutung und Ausdruck im menschlichen Dasein, deren Instrumentalisierung in Erschaffung und Zerstörung.