»Methodisch stützt sich Schwarz in seinem Vorgehen auf einen beeindruckend umfangreichen Korpus an Datenmaterial [...]. Auf Basis dieses Materials liefert der Autor mit seiner Studie einen überzeugenden Beleg dafür, dass der historische und aktuelle Ausweisungsdiskurs durch einen stetig anhaltenden Ausgrenzungsprozess des ›gefährlichen Anderen‹ gekennzeichnet ist.«
Anna Caroline Cöster, Zeitschrift für Volkskunde, 107/1 (2011)
Besprochen in:
Bedrohung, Gastrecht, Integrationspflicht
Differenzkonstruktionen im deutschen Ausweisungsdiskurs
von Tobias SchwarzAusweisung ist eine Ausschlusstechnik: Sie verhilft Konzepten gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Differenz zu ihrer Durchsetzung. Durch einen historischen Rückblick und anhand von aktuellen medialen und juristischen Debatten rekonstruiert Tobias Schwarz die Wissensordnung des Ausweisens und zeigt, wie darin die Abwehr »bedrohlicher Fremdheit« fortlaufend aktualisiert wird. Der Autor macht deutlich, dass die kulturalistische Fiktion eines homogenen Kollektivs, das vom bedrohlichen und kulturell fremden Anderen klar abgrenzbar ist, stets neu gefestigt wird: »Wer sich nicht anpasst, wird ausgewiesen.«