Neue Entwicklungen in der Forschung zum nachhaltigen und prosozialen Verbraucherverhalten
Vier Studien im Spannungsfeld zwischen altruistischem und egoistischem Konsum
von Stefan TrautweinGegenwärtig steht unsere Welt vor etlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen. Probleme wie die Erschöpfung natürlicher Ressourcen, Kinderarbeit, die Verschmutzung der Meere und der Verlust der Biodiversität verlangen dringend nach einer Lösung. Auf einer Mikroebene konzentriert sich Stefan Trautwein auf die Erforschung des individuellen Konsumverhaltens zur Bewältigung solcher aktuellen Nachhaltigkeitsprobleme. Er analysiert sowohl affektive als auch kognitive Motivatoren des Konsumverzichts infolge unethischer Geschäftspraktiken und sozial erwünschte Antworten im Rahmen der Naturbewusstseinsstudie des Bundesamts für Naturschutz. Außerdem identifiziert er die Treiber für die Akzeptanz smarter und ressourcenschonender Service-Innovationen und dechiffriert die Beweggründe für COVID-19-Freiwilligenarbeit.
Trautwein zeigt unter Zuhilfenahme von modernen multivariaten Analysemethoden, dass sowohl nachhaltiges als auch prosoziales Verbraucherverhalten nicht nur altruistische, sondern auch egoistische Beweggründe hat. Daraus lässt sich eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen für kommerzielle, gemeinnützige und öffentliche Organisationen ableiten. Neben diesen Ansätzen zur praktischen Anwendung der empirischen Erkenntnisse und einem theoretischen Beitrag zur Forschung zum nachhaltigen und prosozialen Konsumentenverhalten werden Anhaltspunkte für zukünftige Forschungsvorhaben illustriert.