Alexander von Humboldts Überlegungen zu speziellen Glaserzeugnissen
von Dagmar HülsenbergWährend seiner Tätigkeit als Bergassessor, Oberbergmann und dann Oberbergrat in der Zeit von 1792 bis Anfang 1797 standen bergbauliche Aufgaben im Mittelpunkt der Tätigkeit Alexander von Humboldts. Dazu gehörte auch die Produktion in Salinen, Porzellan- und Glasmanufakturen.
Der erst 22-jährige Humboldt übergab seinem Dienstherren im August 1792 einen über 500-seitigen Bericht, der u. a. eigene Abschnitte zu den Rohstoffen, der Herstellung von Smalte sowie der Produktion von Glasperlen und Knöpfen enthielt. Blaufarbe bzw. Smalte ist ein dunkelblaues, durch Kobaltoxid gefärbtes Pulver auf der Basis von Kaliumsilikatglas. Humboldt beschrieb die vor Ort vorhandenen Kobalterze, deren Röstung und die Glasschmelze. Dagmar Hülsenberg stellt seine Aussagen dazu vor, hinterfragt sie kritisch und vergleicht sie mit dem heutigen Kenntnisstand. In seiner Tätigkeit in Franken setzte Humboldt sich erfolgreich dafür ein, dass die Abbaurechte für die Kobalterze im preußischen Teil des Roten Bergs bei Saalfeld auf den preußischen König übertragen wurden. Der Schriftwechsel dazu mit seinen Kuriositäten wird besprochen.
Weiterhin setzte sich Alexander von Humboldt mit der Herstellung von Knöpfen und Perlen aus Glas in Bischofsgrün auf der Basis von Grünstein auseinander. Die Rohstoffvorkommen werden ebenso behandelt wie die Verfahren zur Herstellung von schwarzem und auch farbigem Glas – wieder auf der Basis von Humboldts Beschreibungen. Den Abschluss bildet eine Übersicht aus einem Bericht Alexander von Humboldts zur Glasproduktion in Oberfranken ganz allgemein.