Natur & Heilen: Mit einem Bewusstsein über diese Zusammenhänge könnten wir die Kraft der Gesellschaft nach den Werten ausrichten, die uns am Herzen liegen. Zu einem solchen Bewusstseinssprung könnte eine erneute, erwachsene Beschäftigung mit der Geschichte „MOMO“ einen wichtigen Beitrag leisten.
Hannoversche Allgemeine Zeitung: Endes Vermächtnis ist es, dass er in einer materialistischen Zeit die stets von der Vernichtung bedrohten Reiche der Fantasie mit einem Schutzzaun aus Träumen umgeben hat. Wer sich seinen Büchern, und ganz besonders 'Momo' hingibt, dessen Fantasie wird ebenfalls in Obhut genommen.
Berliner Zeitung: 'Momo' gehört zu den Büchern, die einem Leser bleiben, auch wenn die Lektüre lange her ist. Es ist eine der Geschichten, die Erwachsene und Kinder verbinden, weil sie die Generationen auf je eigene Weise packt.
Rhein-Zeitung Koblenz: Der anspruchsvolle, die Tradition romantischer Kunstmärchen aufgreifende Roman Michael Endes von den Zeitdieben und dem Kind Momo, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, behandelt ebenfalls ein besonders aktuelles menschliches Problem: die Gefährdung der Lebenszeit jedes einzelnen durch die Ansprüche aus übersteigertem Erfolgs- und Konsumstreben mit der daraus resultierenden Entfremdung.
DIE ZEIT: Es ist eine Parabel über die Zeit, die den Menschen geschenkt wird, die ihnen aber immer wieder abhanden kommt, weil Geld und Erfolg sie ins Gedränge mit sich selbst bringen. Nur das Mädchen Momo, das von nirgendwo kommt, plötzlich da ist, hat diese Zeit im Überfluß, zum Spielen, zum Zuhören, zum Leben. Ihr Kampf gegen unheimliche, ´Zeit-stehlende´ Mächte, ihr Bündnis mit dem Meister Hora, der alle menschliche Zeit verwaltet, trägt fast surrealistische Züge.
Natu Magazin: Wissen wir denn, womit wir politische Wirkung erzielen? Obwohl mein Buch Momo ein gesellschaftliches Thema behandelt, ist es ja kein politisches Buch. Dennoch, so hörte ich, hatte beim großen Friedensmarsch nach Bonn Mitte der 80er Jahre die Hälfte der Demonstranten Momo unterm Arm – sozusagen als Konzept für eine neue Welt. In den 60er Jahren die Mao-Bibel – in Bonn eben Momo. Ich war überrascht. Auch dies bestätigt, was ich stets jüngeren Kollegen rate: Überleg dir nicht, ob das, was du schreibst, politische Wirkung hat. Das wird sich irgendwann zeigen. Auch eine Liebesgeschichte kann politisch wirksam sein, weil sie vielleicht ein neues Verhältnis zwischen Mann und Frau schildert.
Deutscher Jugendbuchpreis: In diesem Märchen-Roman werden junge Menschen und Kinder, die heute wie Momos Freunde unter dem Gehetztsein leiden, in phantastischer Form ermutigt. Doch sie werden auch motiviert, aus dieser Ermutigung heraus das in der Dichtung Erfahrene in die Wirklichkeit umzudenken, die Zeit ernst zu nehmen und sinnvoll zu leben – zur Freude für sich selbst und andere. Das Buch entwirft eine ´soziale Utopie´, beinhaltet dabei aber alle Chancen, die von lebensbejahenden Phantasieentwürfen der Künstler ausgehen können. Es fordert junge Leser verschiedener Altersstufen zur Auseinandersetzung und Überprüfung des ´Zeitbildes´ auf.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: In einer zeitlich fernen Gesellschaft nimmt eine Gruppe geheimnisvoller grauer Männer den Menschen auf heimtückische Weise ihre Zeit fort. Nur Momo, ein zerlumptes, kleines, auf sich gestelltes Mädchen widersteht ihrem Werben und gibt der Welt die Zeit, die Muße und damit innere Freiheit und Glück zurück. Die poetische Sozialutopie verbindet Heiterkeit, Spannung und Spiel einer phantastischen Welt mit Menschlichkeit und aktueller Bedeutung.
Süddeutsche Zeitung: Michael Ende, der Märchendichter, hat das Unglaubliche mit der heiteren Logik des Absurden geschildert, wie das Glaubliche, lebendig alles, ernst oder heiter, je nachdem. Und so einfach, daß es schon für Kinder ab 11 lesbar ist. Auch die Zeichnungen sind vom Dichter, der das Unerwartete fertiggebracht hat, unserem poesiefeindlichen Jahrzehnt ein Kunstmärchen zu schenken, das von der zeitkritischen Satire bis zur Nonsense-Geschichte reicht und mit solcher Selbstverständlichkeit Poesie beschwört, als ob sie nie tot gemeldet worden wäre.
Süddeutsche Zeitung: Michael Ende hat ein bedeutendes Buch geschrieben.
Michael Endes Märchen-Roman voller Poesie und Herzenswärme über den Zauber der Zeit
Momo, ein kleines struppiges Mädchen, lebt am Rande einer Großstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie findet oder was man ihr schenkt, und eine außergewöhnliche Gabe: Sie hört Menschen zu und schenkt ihnen Zeit. Doch eines Tages rückt das gespenstische Heer der grauen Herren in die Stadt ein. Sie haben es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen und Momo ist die Einzige, die der dunklen Macht der Zeitdiebe noch Einhalt gebieten kann ...
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