DIE WELT: Die Tiefe der Emotionen und die existenzielle Betroffenheit der Opfer wird zu einem literarischen Werk, dessen Tragik sich kein Leser entziehen kann.
Frankfurter Rundschau: »Ein ungeheuerliches Requiem der Klage und der Anklage, mit dem sich die Autorin ohne Zweifel neben Dostojewskis
Aus einem Totenhaus,
Tschechows
Die Insel Sachalin
und Solschenizyns
Der Archipel Gulag
gestellt hat.«
Tschernobyl
Eine Chronik der Zukunft
von Swetlana Alexijewitsch, aus dem Russischen übersetzt von Ingeborg Kolinko und Ganna-Maria BraungardtDie Tschernobyl-Katastrophe im Frühling 1986 sprengte jedes menschliche Vorstellungsvermögen. Wie hätte man das unermessliche Leid in Worte fassen sollen? Wie die Angst vor einem ungekannten Tod, der, unsichtbar und abstrakt, blühende Wiesen und Wälder verseuchte und Tausende von Opfern forderte?
Swetlana Alexijewitsch hat über mehrere Jahre hinweg mit Menschen gesprochen, für die die Katastrophe zum zentralen Ereignis ihres Lebens wurde: mit kranken und sterbenden Soldaten, mit den Witwen der Liquidatoren, mit Müttern und Kindern, hochdekorierten Wissenschaftlern und mit Bauern. Entstanden sind eindringliche psychologische Porträts, literarisch bearbeitete Monologe, die von Menschen berichten, die sich ihre Zukunft in einer Welt der Toten aufbauen mussten.