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Physik Journal, Januar 2006, 5. Jahrgang Das aus Vorlesungen und Übungen hervorgegangene Buch der beiden an der Universität Bonn tätigen Kernphysiker behandelt auf 165 Seiten die Mechanik von Massepunkten und Massepunktsystemen in der Newtonschen Formulierung bis hin zu den Hamilton-Jacobischen Gleichungen. Dabei stehen geometrische Aussagen über die Bewegungsformen und die Struktur der Theorie sowie der Zusammenhang zwischen Erhaltungssätzen und Symmetrietransformationen im Mittelpunkt des Interesses der Autoren. Die vier Kapitel werden jeweils durch etwa 5 bis 15 zum Teil anspruchsvolle Übungsaufgaben ergänzt, die am Ende auf ca. 75 Seiten vollständig vorgerechnet werden. Das Buch beginnt mit den Grundlagen der klassischen Newtonschen Mechanik, dem Kepler-Problem, der Galilei-Invarianz und - recht knapp - den beschleunigten Bezugssystemen. Das zweite Kapitel enthält die zur Lösung der Bewegungsgleichungen notwendigen mathematischen Konzepte aus der Theorie der Differentialgleichungen, die etwa am Beispiel von Ionenkäfigen geübt werden. Das umfangreichste Kapitel ist dem Hamiltonschen Prinzip und den Euler-Lagrange-Gleichungen gewidmet. Hier werden mathematische und physikalische Konsequenzen im Detail diskutiert, Symmetrietransformationen und das Noether-Theorem ausführlich besprochen, der Nutzen geeignet gewählter generalisierter Koordinaten gezeigt und der Begriff zyklische Koordinaten eingeführt. Systeme mit Zwangsbedingungen, der starre Körper und der schwere Kreisel werden als Anwendungen behandelt. Das letzte Kapitel betrifft die Hamiltonsche Formulierung der Mechanik. Nach der Ableitung der Hamiltonschen Gleichungen stellen die Autoren die Jacobische Lösungsmethode vor. In einem mathematischen Einschub wird der Leser mit wesentlichen Eigenschaften von Differentialformen vertraut gemacht, um dann die Hamiltonschen Gleichungen mit Hilfe kanonischer 2-Formen umzuschreiben. Bei dieser Gelegenheit werden kanonische Transformationen, der Satz von Liouville und Bewegungskonstanten besprochen. Schließlich werden Lie- und Poisson-Klammern eingeführt und erklärt, dass der Raum der Vektorfelder auf dem Phasenraum eine Lie-Algebra darstellt. Damit endet das Buch ziemlich abrupt, ohne Winkel- und Wirkungsvariable einzuführen und etwa auf Fragen des deterministischen Chaos einzugehen. Der Text ist im Wesentlichen selbstkonsistent und flüssig zu lesen, aber teilweise außerordentlich knapp. So wird z. B. auf eine Klassifizierung der Zwangsbedingungen verzichtet und beim Übergang von der Lagrange- zur Hamilton-Funktion nicht erwähnt, dass es sich um eine Legendre-Transformation handelt. Beispiele und Übungsaufgaben sind sinnvoll ausgewählt, mathematische Techniken werden ausreichend geübt, zahlreiche nahe liegende Probleme aus der Speziellen und Allgemeinen Relativitätstheorie und der Elektrodynamik wurden einbezogen. Das vorliegende Buch wird sich an dem gut eingeführten, physikalisch reichhaltigeren und ähnlichem mathematischen Anspruch genügendem Buch von F. Scheck messen lassen müssen. (Ulrich Behn)
Verständlich und klar strukturiert werden dem Leser die in der modernen theoretischen Physik dominierenden geometrischen Konzepte an Hand der Mechanik vermittelt. Schwerpunkte Des ersten Teils sind die euklidische Struktur des dreidimensionalen Raums und die damit verbundenen Symmetrien sowie die Teilchenbewegung in elektromagnetischen Feldern. Im zweiten Teil steht die symplektische Geometrie des Phasenraums im Vordergrund, die eine endgültige Klärung des Zusammenhangs zwischen Erhaltungsgrößen und Symmetrietransformationen erlaubt.