Morphologie und Metamorphosen des Dritten Sektors.
Die Entelechie der Gemeinwirtschaft in der wirtschaftsorganisationsrechtlichen Disziplinarordnung.
von Frank Schulz-Nieswandt und Philipp ThimmMorphologisch (Einheit von Strukturmerkmalen und Sinn) zwischen Idealtypus und Realtypus ist der gemeinnützigkeitsrechtliche Non-Profit-Sektor der Gemeinwirtschaft der sozialen Wohlfahrtsproduktion zu verstehen im Struktur-Prozess-Funktions-Gefüge des sozialen Rechtsstaates der Gewährleistung der Sicherstellung des Sozialschutzes und der Daseinsvorsorge, dem vom »kapitalistischen Geist« beseelten Markt, den informellen Lebenswelten der Familienformen, der Freundschaft, der Nachbarschaft und den Formen des bürgerschaftlichen Engagements. Im Rahmen einer Ordnungstheorie der »dualen Wirtschaft« (Formalziel-dominierte Privatwirtschaft versus Sachziel-dominierte Gemeinwirtschaft) geht es um die Frage der weiteren Entfaltung der öffentlichen, freigemeinnützigen und genossenschaftlichen Gemeinwirtschaft im Kontext des Marktwettbewerbs des europäisierten Wirtschaftsorganisationsrechts. Ein transformatives Recht im Dienste einer Metamorphose der Befreiung aus dem kapitalistisch geprägten Wettbewerbsdruck muss die weitere Entelechie der Entfaltung der Gemeinwirtschaft dienen.