"Wär ich allmächtig, ich würde retten, retten." von Hans-Jürgen Benedict | Aufsätze zur Gottesfrage in der deutschen Literatur | ISBN 9783170349742

"Wär ich allmächtig, ich würde retten, retten."

Aufsätze zur Gottesfrage in der deutschen Literatur

von Hans-Jürgen Benedict
Buchcover "Wär ich allmächtig, ich würde retten, retten." | Hans-Jürgen Benedict | EAN 9783170349742 | ISBN 3-17-034974-0 | ISBN 978-3-17-034974-2
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe
TheologInnen, ReligionspädagogInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen, an Theologie und Literatur Interessierte.

"Wär ich allmächtig, ich würde retten, retten."

Aufsätze zur Gottesfrage in der deutschen Literatur

von Hans-Jürgen Benedict
Bei seinem Streifzug durch die neuere deutsche Literatur unter dem Thema der Gottesfrage kommt Benedict zur Entdeckung aufschlussreicher Entwicklungslinien. Zum einen wird seit Jean Pauls „Rede des toten Christus, daß kein Gott sei“ und Büchners Lenz, der geradezu vom Atheismus überfallen wird, der Zweifel an einem gerechten Gott immer stärker. Zum anderen gibt es eine mit Matthias Claudius beginnende Linie aufgeklärten Gottvertrauens, die bis zu der paradoxen Formulierung Bonhoeffers in finsterer Zeit reicht „der Gott, der mit uns ist, ist der Gott, der uns verlässt“. Eine dritte Linie macht ernst damit, dass Theologie und Anthropologie sich gegenseitig bedingen; der Mensch wächst an Gott, der nicht das Gute, sondern das Ganze ist (so in Thomas Manns Josephsroman). Auch nach dem von Nietzsche proklamierten Tod des theistisch verstandenen Gottes wird in zeitgenössischen Gedichten und Romanen poetisch, spielerisch und experimentell an Gott als dem Gegenüber einer sich absolut setzenden Menschheit festgehalten, die Anwesenheit des Abwesenden umkreist. Die Essais Benedicts, in den letzten 15 Jahren verfasst, ersetzen für Literaturliebhaber wie für theologisch Interessierte die vorerst noch nicht geschriebene Monographie zu dem Thema Gott in der Literatur.