Die Kette der Infektionen von Andreas Bernard | Zur Erzählbarkeit von Epidemien seit dem 18. Jahrhundert | ISBN 9783103971293

Die Kette der Infektionen

Zur Erzählbarkeit von Epidemien seit dem 18. Jahrhundert

von Andreas Bernard
Buchcover Die Kette der Infektionen | Andreas Bernard | EAN 9783103971293 | ISBN 3-10-397129-X | ISBN 978-3-10-397129-3
Backcover
Inhaltsverzeichnis 1
Leseprobe
Publik Forum: Das Buch von Bernard hilft zu verstehen.
Der Tagesspiegel: Die Parallele zwischen der modernen Krise des Erzählens und der vergeblichen Rekonstruierbarkeit von Infektionsketten in den Großstädten gehört zu den interdisziplinären Höhepunkten des Buches.

Die Kette der Infektionen

Zur Erzählbarkeit von Epidemien seit dem 18. Jahrhundert

von Andreas Bernard

Ein völlig neuer Zugang, um u. a. die Corona-Pandemie besser zu verstehen: Der Wissenschaftshistoriker Andreas Bernard geht in seinem Buch »Die Kette der Infektionen« von der Hypothese aus, dass die Bekämpfbarkeit von Epidemien an ihre Erzählbarkeit gebunden ist. Neben dem dezidiert medizinischen Anteil am Kampf gegen Seuchen – der Entwicklung von Impfstoffen, der Erforschung von Immunität – erscheint die Frage, wie Epidemien und ihre Ausbrüche abgebildet werden, ob sie überhaupt abbildbar sind, für den Erfolg der Eindämmung zentral. Andreas Bernard macht diesen Zusammenhang, der im Hinblick auf die Corona-Pandemie seit dem Frühling 2020 immer wieder deutlich wurde, in seinen Studien zur Geschichte der Pocken, der Cholera, der Influenza, der Poliomyelitis oder der Frühzeit von Aids sichtbar. Er untersucht, inwiefern der Siegeszug der Bakteriologie im späten 19. Jahrhundert eine neue Darstellung der Ansteckungsprozesse durchgesetzt hat, deren Erzählformen und Sprachbilder heute noch gültig sind. Außerdem beschäftigt er sich mit dem Ursprung und dem Ende von Epidemien, als zwei neuralgischen Punkten der Seuchenerzählung, arbeitet die Begleitnarrative von »Immunität« seit dem 18. Jahrhundert heraus und analysiert die Bedeutung von Kommunikationsmedien wie dem Brief, dem Telegramm und den aktuellen Tracking-Apps, deren Nachrichten über die Epidemie in einen Wettlauf mit dem Voranschreiten der Krankheit treten. Andreas Bernards Buch »Die Kette der Infektionen« verbindet medizinhistorische und erzähltheoretische Forschung und schafft einen bislang kaum beachteten Zugang zur Geschichte der Epidemien, der auch einen neuen Blick auf die Corona-Pandemie der letzten Jahre ermöglicht.